Nachdem ich heute bei meiner Radtour ein Motiv fotografiert habe, das noch einer ordentlichen Nachbearbeitung bis zum fertigen Foto bedurfte, werde ich hier einmal meine Schritte zu diesem Endfoto erläutern, vielleicht ist das ja mal ganz interessant….
Das Ausgangsfoto, welches ich im RAW-Format fotogarafiert habe, ist insgesamt natürlich durch das trübe Dezemberwetter recht flach. Der Himmel ist ohne Struktur und auch sonst würde ich so ein Foto eigentlich eher wieder löschen. Durch das RAW-Foto habe ich allerdings mehr Möglichkeiten in der Bearbeitung. Zuerst wähle ich den passenden Ausschnitt und nehme dafür vom Rasen etwas weg, richte die stürzenden Linien links am Gebäude. Dann regel ich die Belichtung etwas runter, damit nachher Struktur im Himmel herauskommt(die eigentlich schon vorhanden ist), schiebe dafür auch die Lichter etwas runter und hebe die Tiefen minimal an. Nun hebe ich den Schwarzwert etwas an und Weißwert etwas runter und auch Struktur und Klarheit etwas rauf. So wird das Foto kontrastreicher. Dann ziehe ich von oben her einen Verlaufsfilter runter, um den trüben Himmel noch mehr ins „dramatische“ zu schieben. All diese Dinge sind bei JPEG-Fotos aus normalen Kameras schon quasi voreingestellt, aber pauschal, damit es auf alle Fotos passt. In meiner „Entwicklung“ kann ich aber alles nuancierter beeinflußen. Nun ist folgender Stand erreicht:
Für meinen Geschmack ist nun der Himmel zu bläulich und mir fehlt noch etwas mehr Kontur und Helligkeit im Schilf und dem Hänger. Auch das Gebäude kann noch etwas „Licht“ gebrauchen. Also ziehe ich mir sog. Radialfilter auf und helle die entsprechenden Stellen im Foto auf. So kommt ein bisschen hellere Stimmung ins Bild und ich kann den Blick des Betrachters so auf die jeweiligen Stellen „lenken“. Den zu „blauen“ Himmel entsättige ich nun noch etwas, so wird er eher wieder grau. Dabei fällt mir noch auf, daß links oben im Foto ein Ast „unmotiviert“ in den Himmel ragt. Den stempel ich eben noch weg… Nach meinem Empfinden ist das Foto nun fertig und so nach meinen Vorstellungen, wie ich sie schon beim Fotografieren gesehen habe. Und passt es?
Mit gewisser Routine ist so eine Bildbearbeitung schnell geschafft und das Foto gewinnt eindeutig dazu. So kann man mit wenigen Aktionen ein spannenderes Bild aus dem Original herausholen.