Ein Unesco-Weltnaturerbe erlebt…

…, das haben wir jetzt im Hainich und dazu die Gegend drumherum. Wie immer können die Eiligen direkt zu den Bildern scrollen, aber dann erfahrt ihr nichts vom fliegenden Cappy, von durchnässter Tour und einem Spaziergang in den Baumkronen und warum es nicht so tragisch war, mein eigenes Rad nicht dabei haben zu können. Die anderen dürfen und können jetzt weiterlesen:

Diesmal war das Ziel der Hainich, einer der letzten Buchenurwälder Deutschlands und Unesco Weltnaturerbe. Normalerweise bin ich im Urlaub sehr viel mit dem Rad unterwegs, schaffe so mehr Gegend zu durchradeln und kennen zu lernen, allerdings leidet dabei manchmal der Blick auf Details. Passieren tut auf oder vor solchen Touren auch immer was und diesmal „verabschiedeten“ sich meine Zahnkränze am Fahrrad kurz vor Urlaubsbeginn. So musste ich mit einem Ersatzrad vorlieb nehmen, nicht ganz so bequem, aber es reichte dennoch, denn… aber davon später mehr. Dann war für die Zeit auch sehr regnerisches Wetter angesagt, was nicht so reizvoll zum Radeln ist. Das Wetter war aber mit vielen Regenpausen besser als vorher angekündigt. Zur Krönung stellte sich vor Ort heraus, daß viele Wege durch den Nationalpark garnicht mit dem Rad erlaubt sind. Nebenbei gesagt waren auch viele Wege um unsern Standort herum entweder im schlechten Zustand, waren gesperrt, weil sie erneuert wurden oder zerfurcht und matschig, weil sie nur aus einer Grasnarbe bestanden und da hatte das Wetter „zugeschlagen“ Als radbegeisteter Westfale bin ich vieeeeel besseres gewohnt…, aber da ich ja nicht mein Rad hatte, war das Ganze verschmerzbar. Aber nun zum Hainich, den ich dann einfach viel zu Fuß erwandert habe. Er ist nicht besonders groß, aber ganz fantaschtisch, urig, vielfältig und unheimlich, wenn der Wind etwas heftiger durch den Wald blies und es knackte und knarzte. Ansonsten war es ruhig und wenig los, vor allem bei Regen, den es gleich am ersten Tag ausgiebig gab. Es blieb also nichts anderes übrig, als ihm zu trotzen. In manchem Bildern ist er somit auch zu erkennen….und die Tour endete damit, daß ich bis auf die Unterhose ziemlich durchnässt war. Nur meine kleine Kamera hielt ich trocken und warm in der Tasche, geschützt von meinen Handschuhen. Trotz allem war die Tour unheimlich entspannend. Die erste Runde am nächsten Tag ging mit dem Rad um und (dort wo möglich) durch den Hainich und sie war sogar regenfrei, zwar mit bedrohlichen Wolken, aber auch mit Sonne. Nachmittags ging es mit dem Wetter recht gut weiter und so konnte ich nochmal mit dem Rad los, auch zum einkaufen. Allerdings ging mein Cappy verlustig, weil eine extreme Windböe sie mir plötzlich im hohen Bogen vom Kopf riss, als ich gerade fotografierte und weit in der Talsperre Seebach landete. Ich war so perplex, dass ich nicht einmal ein Foto von der davonschwimmenden Mütze gemacht habe…. Mit Hindernissen und Umwegen, wegen gesperrter Wege wurde es eine lange Einkaufstour und auf dem Rückweg auf Landstraßen, die gottseidank dort nicht so viel befahren sind. Nicht besonders schön die Strecke, aber ich wollte einfach schnell zurück.

Am Tag 3 war ich wieder zu Fuß im Hainich, wenige Kilometer nur, aber um so mehr mit Detailfotos beschäftigt. Das könnte ich stundenlang so machen aber aufgrund des angekündigten Regens beendete ich die Tour rechtzeitig vor dem ersten Schauer. Nachmittags dann erneut eine Wanderung, diesmal mit Ping. Spontan erweiterte ich die Tour und nur mit bedrohlichen Wolken am Ende der 10km-Tour und einem Sonnenuntergang dann mit Schauern im Wohnwagen beendeten den Wandertag.

Die nächsten Tage liefen dann immer dem gleichen Ritual ab: Regen lässt nach, schnell los mit Kamera und auch Hund und möglichst zurück sein, bevor der nächste Schauer kommt. Dazwischen konnte man aber auch die Zeit am Platz und im Wohnwagen mit leckerem Essen und Cappuccino verbringen. Insider kennen sicher den „Omnia“ mit dem es sich im Camping fantastisch kochen lässt und selbst Brötchen und Kuchen kann man darin machen.

Dann wollten wir natürlich auch noch unbedingt den Baumkronenpfad im Hainich erleben. Im Regen ging es hin, weil das Regenradar bei Ankunft Sonnenschein ankündigte. Dort angekommen war dann blauester Himmel. Es stellte sich aber heraus, dass Hunde dort nicht erlaubt sind und so sind wir „zwangsweise“ die Waldpromenade gelaufen, auch sehr nett mit zahlreichen Infos und Inspirationen zum Flanieren und natürlich ist der auch zum Fotografieren geeeignet.

Am nächsten Tag ging es also, diesmal ohne Hund erneut zum Baumkronenpfad, und auch der ist ganz toll angelegt mit spannenden Blicken selbst ohne Laub und wenn man den Aussichtsturm mit seinen über 200 Stufen erklommen hatte, gab es zur Belohnung einen fantastischen Rundblick über den Hainich inklusive Regenschauern in der Nähe, aber glücklicherweise nicht auf dem Turm.

Dann wurde in den nächsten Tagen das Wetter besser und wärmer und man konnte nun risikofrei auch größere Touren mit dem Rad inklusive einer Sonnenuntergangstour machen, mehr davon einfach in Bildern.

Die letzte Tour von 45 km führte uns wieder am Hainich entlang bis nach Mihla, wo wir vorm Grauen Schloß im lauen Lüftchen zu Mittag gespeist haben, dann weiter in Richtung Berka vor dem Hainich und von dort auf dem erlaubten Radweg durch den Hainich mit z.t 10% Steigung. Zur „Belohnung“ gab es auf dem Rückweg eine ca. 6km lange Abfahrt. Ping stolz wie Oskar, bzw. einer Prinzessin gleich vorne im Fahrradkorb bei meiner Frau. Herrlich!!!

Fazit: Tolle Gegend und ziemlich urig der Wald, fantastisch zum Entspannen und Erholen in viel Natur, durchaus aber ausbaufähig für’s Fahrrad. Für uns allerdings nicht sommerurlaubstauglich, da der Campingplatz kaum Schatten bietet und auch um den Hainich herum ist die Landschaft sehr offen, damit im Sommer vermutlich auch warm mit wenig Schatten… Wenn man aber einmal dieses Weltnaturerbe erwandern möchte, kann ich durchaus eine Empfehlung aussprechen.

So, jetzt endlich lass ich aber mal all meine vielen(!) Bilder sprechen, viel Spass damit.

Und ganz lieben Dank an diejenigen, die bis hier durchgehalten haben,

es freut mich zutiefst!

P.S.: Übrigens, kennt ihr schon mein neues Lanzeitprojekt #alltagsknipserei?

Dort habe ich auch jeden Urlaubstag mindestens ein Foto veröffentlicht und das projekt läuft immer weiter:

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