…zum Ziel(foto) ist manches im Weg – die ganze Geschichte hinter dem Weg vom Weinglas über die Geige zur Bratsche und zum Endfoto.
Lockdownzeit bedeutet für mich viel Fotografierzeit und wenn das Wetter wieder mal nicht zum radeln oder wandern einlädt und nicht für ein Outdoorfoto reicht, dann muss man eben Indoor kreativ werden. Vor ein paar Tagen war es soweit, ich habe mich mal an die Lowlight-Fotografie herangewagt. Entstanden ist dabei das Foto meiner Startseite mit dem Weinglas. Ein typisches Motiv, mit dem man das gut üben kann.
Diese Idee war relativ schnell umgesetzt und da ich nun schon den Lichtaufbau stehen hatte, habe ich darüber nachgedacht, was noch möglich wäre. Ich kam schnell darauf, in diesem Aufbau auch mal meine Geige zu fotografieren. Gedacht, getan… aber das war dann nicht mehr ganz so einfach. Ich stellte fest, dass das Glas natürlich viel mehr spiegelt und sich so die Kanten wesentlich deutlicher abzeichneten. Ich musste bei de Geige stärker blitzen(in der Sofbox befindet sich der Blitz und über diese habe ich einen schwarzen Stoff gehängt) und das Instrument mehr vom schmalen schwarzen Stoffhintergrund entfernen. Dann gab es aber auch mehr Streulicht in den dunklen Bildbereichen. Ein paar schwarze Pappen verhinderten dies dann aber schließlich.
Dabei musste ich nun „nur“ noch schauen, daß die Umrisse des Instrumentes innerhalb des Hintergrundes sind, damit ich den schwarzen Rand nachher gut ergänzen kann. Ich habe das Motiv allerdings nicht mit dem ganzen Instrument hinbekommen, da dies ja irgendwie stehen musste und so die Konturen im unteren Teil des Instrumentes sich nicht abzeichneten, weil da kein Licht von hinten kam. Aber so, wie vom Ausschnitt her angedacht, gefiel mir das Foto auch. Da ich bei dem Ergebnis kaum noch Farbe im Bild hatte, habe ich dann das finale Foto gleich ganz in s/w umgewandelt.
Soweit so gut und ich war eigentlich ganz zufrieden mit dem Foto. Doch dann packte mich der Ergeiz, denn ich kam auf die Idee, mit einer Lichterkette das Instrument auch von innen zu beleuchten und außerdem den Steg und die Schnecke mit einem kleinen Lichtkegel anzuleuchten, um einerseits Farbe ins Bild zu bekommen und auch etwas Mystik durch die Beleuchtung zu erzeugen. Dabei sollte das weiterhin mit nur einem Foto geschehen. So musste ich die verschiedenen Lichtquellen aufeinander abstimmen und das gestaltete sich noch etwas schwerer, aber ich hab es dann doch (ganz gut?) hinbekommen. Kenner werden die etwas andere Instrumentenform erkennen, denn ich bin für dieses Foto auf die Bratsche umgestiegen. Alles musste daraufhin neu ausgerichtet und feinjustiert werden.
Das Foto zeigt den „Versuchsaufbau“, wobei ich für das Foto die Kopflampe in die Hand genommen habe, den Lichkegel mit den Fingern noch mehr verkleinert habe und gezielt so nur den Steg beleuchtet bekam und der Schatten vom Steg zwischen Steg und Griffbrett passte. Nun schien alles zu passen, aber dann… Erst am PC entdeckte ich, dass das Instrument zu schräg gestanden hatte und die Schnecke dann nicht mehr in der Schärfeebene war. Also musste ich am folgenden Tag alles noch einmal herrichten, Lichterkette wieder in die Bratsche und und und… nun passte alles, ich hatte endlich an alles gedacht… Diese Foto ist nun dabei herausgekommen:
Einzig der schwarze Hintergrund wurde in Photoshop ergänzt und das Kabel der Lichterkette, die aus dem Instrument heraus kam, musste ich nur noch wegstempeln.
Natürlich habe ich im Gegensatz zum Weinglas die Bratsche nicht mit Wein übergossen, allerdings wäre das wohl sehr spektakulär geworden…
Mich würde interessieren, wie dieses Foto so ankommt, würde mich also über einen Kommentar freuen, oder auch über eine mail u.a.
Vielen Dank für das Interesse und auf bald!
derbildkomponist