Jüdischer Friedhof – Berlin Weissensee
Jüdischer Friedhof – Berlin Weissensee

Jüdischer Friedhof – Berlin Weissensee

Schon lange lag der Besuch des Jüdischen Friedhofs in Berlin-Weissensee auf unserer todo-Liste. Jetzt im Juli 2025 fanden wir endlich die nötige Zeit und Muße, den Friedhof zu besuchen.

Vorneweg einige zusammengetragene Fakten zum Ort:

Der Jüdische Friedhof in Weißensee ist der größte erhaltene jüdische Friedhof Europas und dient auch heute noch als Begräbnisstätte. Er ist ein wichtiger Ort der Erinnerung und ein bedeutendes Denkmal deutscher Kulturgeschichte.

Zahlreiche Persönlichkeiten sind auf dem Friedhof bestattet, darunter auch Widerstandskämpfer und Künstler.

Die meisten Gräber wurden vor 1945 angelegt. Die Jüdische Gemeinde Berlin pflegt den Friedhof und kümmert sich um die Erhaltung, da viele Grabstätten nicht mehr gepflegt werden können. Er ist über 42 Hektar groß und beherbergt über 115.000 Grabstellen.

Dem jüdischen Friedhof – „Bet-ha-Chajim“ (Haus des Lebens) oder auch „Bet-Olam“ (Haus der Ewigkeit) – genannt, kommt im Judentum eine besondere Bedeutung zu. Im Glauben an die leibliche Auferstehung der Toten am Ende der Tage gilt das Grab als ewiger Besitz des Ruhenden und kann somit nicht aufgegeben werden

Das weitläufige Gelände ist von Bäumen überdacht, die ihm einen märchenhaften Charakter verleihen.

Er ist ein wichtiges Denkmal deutscher Kulturgeschichte und Mahnmal für die Zukunft. Der Friedhof ist auch ein Ort der Ruhe und Besinnung. So sind Hunde nicht erlaubt und als Mann muss man eine Kopfbedeckung tragen.

Jüdische Grabfelder sehen meistens sehr schlicht aus. Im südlichen und westlichen Teil befinden sich an der Friedhofsmauer repräsentative Grabstätten und Mausoleen. Blumen und sonstiger Grabschmuck sind traditionell nicht üblich auf einem jüdischen Grab. Nach einem Jahr wird ein Grabstein aufgestellt. 

Auf jüdischen Friedhöfen lässt man die Gräber mit Gras und Efeu überwachsen. Auf nichtjüdische Besucher wirken jüdische Friedhöfe oft sehr ungepflegt. Da der Friedhof die Vergänglichkeit des Menschen symbolisieren soll, lässt man der Natur meist freien Lauf, allerdings wird er in seiner Gesamtheit gepflegt, damit er eine würdige Stätte der Toten darstellt.

Auf jüdischen Grabsteinen liegen oft Steine als Zeichen der Erinnerung und Wertschätzung. Dieser Brauch, der bis in die Antike zurückreicht, hat verschiedene Hintergründe. Er soll den Verstorbenen ehren, den Angehörigen Trost spenden und die Gräber vor Witterungseinflüssen schützen.
Steine gelten haltbarer als Blumen.

Fotografisch ist das Friedhofsgelände natürlich sehr reizvoll. Das große Gelände mit den langen Alleen und die verfallenen Gräber bieten eine unendliche Vielfalt der Motive. Außerdem strahlt das Gelände eine unheimlich schöne Atmosphäre aus und kann sehr viel Geschichte erzählen. Das haben wir dank Google auch direkt gemacht und uns informiert, bis hin zum aktuellsten Grab von der im Mai verstorbenen Margot Friedländer, das wir auch gefunden haben. Die Geschichte dieses Ortes ist für uns noch lange nicht auserzählt und wir werden wiederkommen, um dort im Trubel eines Berlinbesuches die ganz besondere Ruhe und Entspannung zu finden. Von dieser Oase der Ruhe und des Gedenkens nun unkommentiert meine zahlreichen Fotos.

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