Meine zehn (derzeitigen) Lieblingsbilder

…und ein paar Erläuterungen dazu, wieso, weshalb, warum…

Ich hab mich mal gefragt, welche von meinen unzähligen Fotos der letzten fast 20 Jahre meines digitalen Fotografierzeitalters mag ich denn besonders gerne und warum. Es war garnicht so einfach, mich für zehn zu entscheiden, denn mein Meinungsbild schwankt da doch etwas und sich auf zehn Fotos beschränken…? Aber fangen wir einfach mal an:

„Marktzeit am Dom“

Das älteste meiner Lieblingsbilder stammt aus 2005, und „umrahmt“ meine Lieblingsthemen von der Natur bis hin zur Kultur in einem Foto. Hier war ich eine geraume Zeit auf dem Münsteraner Wochenmarkt unterwegs, auf der Suche nach interessanten Perspektiven. Schließlich fand ich mit meinem Tele diesen Blick. Der Markt ist total „ausgeblendet“, die Lichtstimmung passt und ein Marienkäfer ziert das Bild auch noch, den entdeckte ich aber auch erst am PC…

Beim nächsten Foto war hingegen ein extremes Weitwinkel angebracht.

„Spiegelungsspielerei“ am Prinzipalmarkt Münster

An einem Sonntag im Sommer und ziemlich früh war ich mit dem Horn eines Kollegen auf dem Prinzipalmarkt auf der Suche nach interessanten Spiegelungen im Instrument. Es war eines der geplanten Motive für mein Kalenderprojekt „Variationen mit Musik“. Dafür lag ich sogar auf dem Pflaster des Prinzipalmarktes, u.a. kritisch beäugt von einem vorbeifahrenden Polizeifahrzeug. Für das obige Motiv hielt ich das Horn mit der einen Hand gegen den Himmel, drehte und bewegte mich und das Horn bis ich meiner Meinung nach ein passenden Blick hatte und löste mit der anderen Hand die Kamera aus…, ein kleiner „Balanceakt“. Dein „Freund und Helfer“ war schon längst davongefahren… Übrigens gehört dieses Foto zu den am meisten verkauften und veröffentlichten Motiven meiner Sammlung.

Ein weitere Schwerpunkt meiner Arbeiten ist(wie bis jetzt schon zu erahnen) Münster mit einer umfangreichen Sammlung meiner „Münster stattAnsichten“. Mein Ansinnen ist, die Stadt in ungewöhlichen Blickwinken abseits der „Postkartenmotive“ fotografisch zu erarbeiten. Folgendes Foto von Otto Pienes Lichtkunstwerk „Silberne Frequenz“ an der Fassade des LWL Münster, gesehen in einer kleinen Pfütze mag ich sehr und gehört so einfach für mich auch zu meinen Lieblingsbildern, weil inhaltsreduziert, für die Kenner*in aber durchaus erratbar.

Otto Piene in einer Pfütze vorm LWL-Museum.

Ein weiterer Schwerpunkt hat mit meinem Beruf zu tun: das Thema Musik. Das folgende Foto zeigt den Blick, den ich vor einem Konzert habe., wenn ich an mir herunter schaue. Um nicht wieder nur eine Hand zum Fotografieren zu haben, bat ich einen Kollegen, sich mit meiner Bratsche zu positonieren. So konnte ich in Ruhe eine passende Perspektive finden, gedreht sieht das Foto dann so aus, wie ich den Blick vorm Auftritt habe. Übrigens: geschaut wird natürlich vorm Konzert noch, ob die Hose auch zu ist…

„Vorm Auftritt“

Manchmal stelle ich auch gerne einmal Bilder nach, um daran vielleicht noch etwas zu lernen, bzw. Lichtsetzung zu trainieren. Den Klassiker mit dem Schatten eines Ringes als Herz sollte jeder Fotografierende mal gemacht haben. Ich bin noch etwas weiter gegangen und habe mit dem kleinen Lichtkegel einer Kopflampe beleuchtet und so ein zweites Herz hinbekommen. Außerdem habe ich eine Buchseite gesucht, die thematisch zum Motiv passt…

Entdeckt, was ich meine?

Dann geht es jetzt raus an die frische Luft in die Natur, meinem Lieblingsschwerpunkt, weil einach gerne dort mit dem Rad und zu Fuß unterwegs. Hier ein auch schon „altes“ Foto aus dem Urlaub 2006 in den Dolomiten. Wie hier unschwer festzustellen ist, wanderten wir um die „Drei Zinnen“. Verschiebung der Größenverhältnisse war hier meine Motividee, neben den unzähligen weiteren und interessanten Blicken bzw. Ausblicken, welche die Umwanderung der Zinnen boten.

2006 bei unserer ersten Umrundung der Zinnen begeistert mich hier die bewusste Verschiebung der Dimensionen der Zinnen zu dem Felsen im Vordergrund .

Das nächste Foto ist 22 Jahre jünger und im Fichtelgebirge entstanden und ist ein absoluter Schnappschuss. Ich sah die beiden kleinen Wölckchen auf meiner Radtour zur Kösseine, zückte schnell meine Kamera, wechselte das Objektiv auf ein Tele, damit ich den kleinen Wölckchen näher war und drückte ab. Dann wollte ich noch eine (oder mehrere…) Motivvarianten machen, aber schon hatten sich die Wölkchen aufgelöst…

Blick vom Ochsenkopf auf die Kösseine

Die Welt einmal auf den Kopf stellen kann man idealerweise bei Spiegelungen verwirklichen. Nur ein Tag nach dem letzten Motiv entstand dieses Foto und mein Anreiz war hier, die Spiegelung der Bäume durch die Wasseroberfläche wie gemalt wirken zu lassen. Auf den Kopf gestellt, fand ich die Wirkung dann einfach noch besser, denn die Wasserpflanzen sehen so auch „richtig“ aus.

In einem historischen Steinbruch im Fichtelgebirge

Die Realität einmal „verschwimmen“ zu lassen, das fand ich bei dem nachfolgendem Foto reizvoll. Durch bewusste Überbelichtung, einer Belichtungszeit von 1/2 Sekunde und das Mitziehen der Kamera beim Fotografieren ist somit hier vom dunklen Herbstwald keine Spur mehr.

„Es war einmal ein dunkler Wald…“
Dreimasterblume im Makro

Mit dem Makro tief in die Welt der Details abtauchen mit entsprechender Beleuchtung und quasie eine neue Welt erschaffen, ist ein spannender Bereich, den man praktischerweise im heimischen Studio ausführen sollte. Alles muss gut geplant sein, denn Schärfe und Blickwinkel sind nur mit ruhiger Kamera und bei Windstille in den Griff zu bekommen. Die winzigen Blüten der Dreimasterblume hatte ich so noch nicht gesehen, im Gegenlicht und in schwarzweiss hat es was von einer Röntgenaufnahme.

So kann man(ich) also immer an der Fotografie dran bleiben und es wird zumindest mir nie langweilig. Man kann viel Neues entdecken und Altes nochmal neu. Das gibt dann viele neue Bilder und auch weitere Lieblingsbilder. Werde das Thema irgendwann wieder einmal aufgreifen und dann schauen, wie sich meine Auswahl verändert hat. Ich hoffe, wir sehen uns aber vorher hier auf meiner Seite des öfteren wieder.

derbildkomponist – Andreas Denhoff

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