Am Ende meiner 365 Tage

Keine Angst, nichts ist vorbei oder so. Ich möchte nur einmal über mein 365 Tage-Fotoprojekt resümieren. Etwas krumm der Zeitpunkt, aber vor eben genau diesen 365 Tagen habe ich mich spontan entschlossen, dieses Projekt einmal anzugehen und zu schauen, was es mit mir macht. 

„13 – Na dann…“ – ein Rad in Münster…, speziell…, platt…!

Das erste Foto meiner Serie am 29.3.22: Werbefahrzeug und Verteiler der „Na dann“, einem Studenteblättchen am Domplatz angekettet…und platt.

Erneuter Besuch nach einem Jahr. Mein Blick hat sich geändert, das Rad ist nicht mehr platt aber es steht immer noch an selber Stelle.

Begonnen habe ich, weil ich merkte, dass ich ja sowieso immer eine Kamera dabei habe und fast jeden Tag Fotos machte und so dachte ich, da könne ich doch die Herausforderung einmal richtig annehmen, das nun wirklich täglich zu tun. Dass das Projekt mir dann im Laufe des Jahres sozusagen zu einer Art von „Therapieprojekt“ würde, ahnte ich da noch gar nicht, aber mir war zu dem Zeitpunkt schon die Fotografie als Ausgleich zum Alltag und „Erholung“ von selbigen sehr wichtig und je konsequenter ich das praktizierte, desto wichtiger war mir die positive Wirkung für mich. Folglich bin ich natürlich dran geblieben und werde auch weiter dran bleiben. Dazu aber später mehr. Das mich das im Laufe des Jahres sehr schnell auf wenige Zeiträume und räumliche Entfernungen während meiner Gassirunden mit unserer Ping zwang, lag an der Situation meiner Frau(wie ich schon anderswo berichtete) und war eine Herausforderung von der ich dachte, sie würde bald erschöpft sein, aber bis jetzt ist eher das Gegenteil der Fall. Ich finde jeden Tag neue Motive und Motivideen, die ich z.T. „aufhebe“, bis sie vielleicht mal passend sind oder die Lichtstimmung. Ich laufe ja immer dieselben Strecken. Dass das Ganze nicht wirklich biografisch ist, ist meine Absicht, teils eher als Ablenkung vom Alltag und entgegen meinen aktuellen Gefühlen. Denn ich finde es nicht so einfach, Gefühle in Bilder zu übersetzen. Manchmal passt es aber schon und diese Fotos sind mir natürlich sehr wichtig. Aber auch eine unbeteiligte Person soll sich an meinen Fotos erfreuen können, sie sollen im besten Fall auch unterhalten. Eine kleine Zeile dazu geschrieben, finde ich auch ganz schön. Mache ich weiter nach diesem Jahr. Natürlich, denn ich habe zu schätzen gelernt, was die Fotografie eigentlich für mich bedeutet und da kann ich gar nicht mehr aufhören. Meine Devise inzwischen ist, es können auch mal mehr als ein Foto am Tag werden, oder eben auch mal keines, je nach Lust und Laune. So läuft das Ganze also weiter als Fototagebuch und ich freu mich weiter auf meine „Knipserei“(wie meine Frau liebevoll sagt). Denn so ernst nehme ich das Ganze nun auch nicht. Da kommt nicht wirklich immer große Kunst heraus, aber ab und an zumindest vielleicht kleine Kunst? Naja und das reicht mir schon. Und was hat das Projekt bei mir für meine Fotografie bewirkt. Ganz klar, ich gehe noch bewusster durch die Welt, um Motive zu finden, oder finden die Motive vielleicht auch mich? Es lenkt jedenfalls ungemein vom Alltag ab und ich komme manchmal in einen richtigen Flow und kann die Zeit vergessen, manchmal auch unsere Ping, aber die ist inzwischen daran gewöhnt und wartet oft ganz geduldig, oder sie wird zum Model… Gefühlt scheint sich auch Veränderungen in meiner Fotografie zu zeigen, ich „übe“ ja mit jedem Motiv und schon allein die Tatsache, dass ich auf den gleichbleibenden Touren nach einem Jahr immer noch Motive finde, zeigt das ich nicht „stehen“ bleibe. Aber das sollen doch lieber Aussenstehende beurteilen…

Wen diese Serie nun interessieren, der findet bei Instagram die insgesamt 447(!) Beiträge unter:https://www.instagram.com/explore/tags/alltagsknipserei/ oder schaue hier auf meiner Seite unter auf den entsprechenden Seiten. Die Fotos sind dort viel besser und größer anzuschauen als bei Instagram und macht die Bilder schon einmal „automatisch“ besser… Freue mich auf zahlreichen Austausch zu meinem Projekt, hoffentlich habt ihr auch so motivierende Projekte am Start, ich kann auch thematische Projekte nur empfehlen zu machen, man lernt ungemein.

Liebe Grüße Euer Andreas


P.S. Das ist übrigens derzeit mein Lieblingsbild aus der Serie, trotz der Novemberzeit und der ganz schlimmen familiären Situation in der Zeit.

„Die Kraft der Sonne“ – ist an diesem Novembermorgen noch stark und saugt den Nebel auf. Die Pixel auf dem Sensor auch…

Das folgende ist unmittelbar dem Gefühl entstanden, das ich hatte, als ich diese Autobahnbrücke überquerte.

Wie wenn einem der Boden unter den Füßen weggerissen wird…“

Und zum Abschluss meine treue Begleiterin auf den vielen Gassirunden.

Ping und ihr Lieblingsspielzeug

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